Der gebildete
Mensch macht die Natur zu seinem Freund. Friedrich
Schiller (1759 – 1805)
Umwelterklärung 2008 der Kirchengemeinde Kreuzäcker Schwäbisch Hall



Schon die
3. Auflage der Umwelterklärung legt die Kreuzäckergemeinde hier vor. 2002 hat
sie sich als eine der ersten Kirchengemeinden im Rahmen des Umwelt-Audits
zertifizieren lassen.
Inzwischen
hat sich in der Öffentlichkeit immer mehr die Einsicht durchgesetzt, dass es
ein entschlossenes Umwelt-Handeln braucht. Die „Klimaveränderung“ bzw. die
drohende „Klimakatastrophe“ ist zu einem Thema der Medien geworden, u.a. durch
den Film von Al Gore „Eine unbequeme Wahrheit“.
Aber noch
immer wird mehr geredet als gehandelt. Die Kreuzäckergemeinde ist in dieser
Hinsicht ein Vorbild: Sie handelt schon seit Jahren, und zwar oft in Detailarbeit,
etwa wenn es darum geht, die Steuerung von den Heizungen in der Kirche und in
den Kindergartengebäuden zu optimieren. Sie redet nicht nur von Nachhaltigkeit,
sondern sie praktiziert sie.
Die erste
Energie-Schulung für Verantwortliche der Gemeinden im Kirchenbezirk Schwäbisch
Hall hat 2006 nicht zufällig im Kreuzäcker-Gemeindezentrum stattgefunden. Nun
wird auch in der ganzen Landeskirche ein flächendeckendes Energiemanagement
angestrebt – dank der Vorreiterrolle von Gemeinden wie der Kreuzäckergemeinde.
Ich bin
der Gemeinde sehr dankbar für Ihr Engagement und wünsche dem Umweltteam einen
langen Atem.
Richard Haug
Dekan

v.l.n.r.
Klaus Schüler, Dekan Haug, Herr Kuhn (Kreuzäckermarkt), Werner Schweinzer,
Susanne Spöhrer, Frau Baur (Geschäftsstelle für Umweltmanagement Stuttgart),
Ruth Scholz, Frau Modjesch (Kindergarten), Frau Richter (Kiga), Frau Leonhardt-Deeg
(Kiga), Hanspeter Ziegler (kirchlicher Umweltauditor)
Die Evangelische Kreuzäckergemeinde ist eine von fünf Gemeinden der Gesamtkirchengemeinde Schwäbisch Hall. Sie umfasst das Gebiet der Kreuzäckersiedlung mit Herrenäckern und Lehen, das sich im Nordosten an den Stadtkern anschließt. Die ersten Straßenzüge sind in den dreißiger Jahren bebaut worden. Die meisten Häuser sind in den 50er und 60er Jahren errichtet worden. Zur Siedlung gehören die Bausparkasse, das Schulzentrum Ost mit Haupt- und Realschule und Gymnasium, die Evangelische Fachschule für Sozialpädagogik, das Schenkenseebad, Sportanlagen, ein Kleingartengelände und wenige kleine und mittelgroße Betriebe.
Der Limpurger Platz ist das Zentrum der Siedlung. Die angrenzenden Geschäfte bieten gute Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf. Die Kreuzäckerkirche mit Kirchenraum, Gemeinderäumen und Pfarrwohnung wurde 1956 erbaut. Sie steht am Limpurger Platz neben dem evangelischen Kindergarten und der Grundschule. Der Bahnhof in Schwäbisch Hall-Hessental und die Innenstadt sind mit dem Bus schnell und preisgünstig zu erreichen.
Am Freitagnachmittag findet auf dem Limpurger Platz seit 16 Jahren der Kreuzäckermarkt (unter kirchlicher Schirmherrschaft) statt. Der Markt wurde eingerichtet mit den Zielen, das Umweltbewusstsein zu stärken, d.h. hauptsächlich biologische Lebensmittel anzubieten, in der Region erzeugte Lebensmittel zu verkaufen, die Erzeuger in unserer Region zu stärken und einen Treffpunkt zu schaffen, an dem regelmäßig Kontakt zwischen Erzeugern und Verbrauchern entsteht und die Probleme der Landwirtschaft mehr ins Blickfeld des Interesses rücken.
Etwas mehr als die Hälfte der ca. 3050 Bewohner/innen der Kreuzäckersiedlung ist evangelisch (1550 Stand 20.07.2007) und gehören zur Kirchengemeinde. 573 sind katholisch. Die evangelische Kirche ist die einzige mit Personal und Gebäude vertretene Kirche in der Siedlung. Dadurch und durch ihre zentrale Lage hat die Kreuzäckerkirche für die Siedlung eine starke identitätsstiftende Funktion. Die Gemeinde hat eine liberale Tradition und ist bei aller Liebe zum Bewährten aufgeschlossen. Der Schwerpunkt der Altersstruktur liegt bei den 30- bis 60-jährigen Gemeindemitgliedern und bei den Kindern und Jugendlichen. Zur Gemeinde gehören Menschen aus allen Berufsgruppen und Lebenswelten. Die wichtigsten Arbeitgeber sind die Bausparkasse und das Evangelische Diakoniewerk.
Die Kreuzäckergemeinde wird von einem Teilkirchengemeinderat geleitet, der einen Teilhaushalt verwaltet. Weitergehende Entscheidungen über Finanzen, über Gebäude und Personalfragen werden von den Gremien der Gesamtkirchengemeinde getroffen, nachdem sie im Teilkirchengemeinderat und in den Ausschüssen der Gesamtgemeinde vorbereitet worden sind. Die Gesamtkirchengemeinde ist Trägerin des Evangelischen Kindergartens in der Kreuzäckersiedlung.
Die Pfarrstelle ist mit 100 % bewertet. Weitere Mitarbeiterinnen: Mesnerin / Hausmeisterin (27 Wochenstunden), Sekretärin (8 Wochenstunden). Nebenamtlich beschäftigt sind die Chorleiterin (4,25 Wochenstunden), die Leiterin des Orchesters (1,1 Wochenstunden) und zwei Organistinnen (je ein Gottesdienst im Monat). In der Gemeinde arbeiten ca. 95 Ehrenamtliche mit.
Die Kirchengemeinde befindet sich in einem Umbruch. Die Gründergeneration ist zwischen ca. 60 und 95 Jahren alt. In die frei werdenden Häuser der Älteren ziehen wegen der guten Infrastruktur vermehrt Familien mit Kindern ein. Ziel der Gemeindeaufbauarbeit ist es, die Seniorenarbeit weiterzuführen und zu stärken, sowie die Angebote für Kinder und Jugendliche und deren Eltern auszubauen.
Das Haushaltsvolumen des Teilhaushalts beträgt 11.704 Euro.





1.
Wir glauben, dass wir diese Erde und unser Leben dem Wirken
des Dreieinigen Gottes verdanken.
Da wir unser Leben in umfassender
Weise an Gottes Absichten orientieren wollen, sind wir zum Einsatz für die
Erhaltung der Schöpfung verpflichtet.
2.
Der Einsatz für den Erhalt der Schöpfung setzt die
liebevolle Pflege der Beziehungen zwischen Menschen, Gott und Schöpfung voraus.
Deshalb fördern und pflegen wir schöpfungsgerechte und gesunde Lebensräume für
Menschen, Tiere und Pflanzen. Bei Renovierungen, Ausstattungen und
Verbrauchsmaterial achten wir auf umweltfreundliche Materialien und suchen bei allen
Vorhaben nach solchen Wegen, die die Umwelt am wenigsten belasten und die der Gesundheit
von Menschen, Tieren und Pflanzen gut tun.
3.
Unser Handeln als Kirchengemeinde soll Beispielfunktion für
unser gesellschaftliches Umfeld haben.
Dafür wollen wir uns als
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen Bereichen unseres Gemeindelebens
einsetzen. Wir nehmen schöpfungstheologische Themen und umweltpolitische
Ansätze in unsere Verkündigung und in den verschiedenen gemeindlichen Aktivitäten
auf. Wir tauschen unsere Erfahrungen mit anderen aus, so dass wir von ihnen und
sie von uns lernen.
4.
Wir treffen Entscheidungen in Solidarität mit anderen
Regionen der Welt.
So wollen wir mit Rohstoffen verantwortlich umgehen, z. B. durch den Einsatz
regenerativer Energien. Unser Lebensstil soll nicht auf Kosten von Menschen
anderer Regionen in der Einen Welt gehen.
5.
Wir nehmen Rücksicht auf das Leben zukünftiger Generationen.
Deshalb achten wir auf nachhaltiges Wirtschaften zur Erhaltung der Lebensgrundlagen.
6.
Wir gehen davon aus, dass durch langfristiges Denken und
Handeln die Umweltschutzmaßnahmen mit der Wirtschaftlichkeit in Einklang
stehen.
Sparsame Nutzung von Rohstoffen und Energieträgern schont die Umwelt und spart
Kosten.
7.
Ökologisches Handeln ist weder Hauptziel noch Selbstzweck im
Leben unserer Kirchengemeinde. Es soll aber selbstverständliche Folge eines
lebendigen Glaubens sein.
So wichtig uns ökologisches Engagement in der Kirchengemeinde ist, wollen wir
doch darauf achten, dass das Hauptziel die Verkündigung des Evangeliums und die
Förderung des Gemeindelebens bleibt. Wir glauben aber, dass dabei auch das
ökologische Engagement eine wichtige Rolle einnimmt.
Das Ziel unserer Umweltpolitik ist eine kontinuierliche Verbesserung der Umweltleistung, Einhaltung der Umweltrechtsnormen und Einsatz bestmöglicher Technik, soweit wirtschaftlich vertretbar.

Energie
Das Gemeindezentrum wird seit 2004 mit Holzpellets, der Kindergarten mit Erdgas beheizt. Regelmäßige Wartungen der Heizanlage werden innerhalb von Wartungsverträgen durchgeführt.
Eine Einweisung der Steuerung der Heizungsanlage zum energiesparenden Betrieb im Gemeindezentrum wurde durchgeführt. Außerdem dienen die nach Süden und Westen ausgerichteten großen Fenster als Sonnenfalle.
Die Regelung der Heizungsanlage im Kindergarten ist umständlich und soll durch regelmäßige Einweisung erleichtert werden (siehe Umweltprogramm).
WC-Einrichtungen wie Handwaschbecken sind nur mit Kaltwasser ausgestattet.
Gekocht wird mit einem Elektroherd. Die auf dem Kirchendach installierte Fotovoltaikanlage trägt zur Ressourcen schonenden Energiegewinnung bei.
Wasser
Die WC-Einrichtungen im Gemeindezentrum sind mit Wasserspartaste ausgestattet. An den WC-Einrichtungen im Keller und den Kinder-WC im Kindergarten sind Druckspüler vorhanden. Regenwassersammelanlage wurde 2005 für Gartenbewässerung installiert. Im Gemeindehaus sowie im Kindergarten erfolgt in den Küchen die Warmwasserbereitung mittels Elektroboiler. Die Matschanlage im Kindergarten darf aus hygienischen Gründen nur mit Leitungswasser betrieben werden, deshalb wird diese Anlage nur sehr wenig genutzt.
Luft
Die Verschmutzung der Luft wird durch die möglichst geringe Nutzung von Privat-PKW (siehe auch Punkt 6.) niedrig gehalten. Der CO2-Ausstoß der Heizungsanlage wird derzeit durch regelmäßige Wartung überwacht und wurde durch eine Holzpelletsheizung reduziert.
Rohstoff/Material
Der Einkauf wird um Kosten zu sparen, zentral durch die Kirchenpflege durchgeführt. Wir wirken darauf hin, dass umweltfreundliche Produkte, wie auch Recyclingpapier beschafft werden. Das Altpapier wird den Altpapiercontainern zugeführt. Schon seit längerer Zeit werden Einladungen sowie Liedblätter für die Kirche in kleinerem Format erstellt um Papier zu sparen.
Auf dem Gemeindefest werden Lebensmittelprodukte der Umgebung angeboten.
Kreuzäckermarkt: Hier werden nur Lebensmittel aus heimischem Anbau angeboten.
Abfall
Zwischenzeitlich erfolgt eine konsequente Mülltrennung. Dafür stehen Behältnisse für Papier, Gelber Sack, Biomüll und Restmüll zur Verfügung. Die Entsorgung erfolgt bei Bedarf durch unsere Mesnerin Frau Pitter. Organischer Abfall wird auf dem Kompost im Pfarrgarten entsorgt.
Boden/ Verkehr
Die meisten Dienstwege, wie Hausbesuche des Besuchsdienstes, Gemeindebrief und Einladungen austragen,... werden zu Fuß oder mit dem Fahrrad durchgeführt. Für außerörtliche Wege werden ÖPNV (Bahn und Bus) genutzt. Ausflüge (KGR-Wochenende, Kinderkirchausflüge, Jungschartag, Konfifreizeiten usw.) werden möglichst so geplant, dass öffentliche Verkehrsmittel genutzt werden können. Ist dies nicht möglich oder zu umständlich, so wird ein Reisebus organisiert oder für kleine Gruppen auf das „Haus der Jugend- Bussle“ zurückgegriffen.
Elektrosmog
Keine besondere Relevanz in der Gemeinde.
Lärm
Keine besondere Relevanz in der Gemeinde. Das Schlagen der Glocke wird in den Nachtstunden abgeschaltet.
Beziehungen
Mensch-Schöpfer-Umwelt
Der Einsatz für den Erhalt der Schöpfung setzt die liebevolle Pflege der Beziehungen zwischen Menschen, Gott und Schöpfung voraus.
Umweltwirkungen: Beschreibung, Bewertung, Potenziale
Beginnend mit den Werten von 1999 haben wir eine Ökobilanz erstellt. Es wurden alle, auf die Kreuzäckergemeinde abgestimmte, umweltrelevante Ressourcen erfasst.
Für die wichtigsten Ressourcen werden jährliche Umweltkennzahlen gebildet. Diese ermöglichen den Vergleich zwischen den Werten verschiedener Jahre, aber auch später zwischen verschiedenen Einrichtungen.
Wärmeenergie
Zur Erzeugung von Raumwärme wird in der Kreuzäckerkirche seit 2004 eine Holzpelletsheizung verwendet.
Der absolute Verbrauch in der Kreuz-äckerkirche hat seit 1999 sinkende Tendenz. Vor der Heizungsumstellung wurde das Gemeindezentrum mit Öl beheizt. Der Ölverbrauch betrug im Mittel 10.000 Liter pro Jahr, in der Spitze über 13.000 Liter (1999).
Abb. 1 Ölverbrauch in Litern bis 2003

Ein Vergleich der ÖL- mit der neuen Pelletsheizung lässt sich nur über kWh darstellen. Nach erfolgreicher Heizungsumstellung und Beseitigung der anfänglich aufgetretenen technischen Probleme kann ein eingeschwungener Zustand betrachtet werden. Inzwischen liegen Erfahrungen über vier Heizperioden mit Holzpellets vor.
Abb. 2 Heizenergieverbrauch in kWh/a
Die
leicht sinkende Tendenz beim Heizenergieverbrauch konnte auch nach der
Heizungsumstellung fortgesetzt werden.
Zur Erzeugung von Raumwärme wird für den Kindergarten ab März 2005 ein Gas-Brennwertgerät verwendet.
Der absolute Verbrauch im Kindergarten Beuscherweg hatte bis 2002 gleichbleibende Tendenz. Nach der Einweisung der Mitarbeiterinnen an der Heizungseinstellung wurde der Verbrauch deutlich vermindert. Durch das neue Gasbrennwertgerät konnte ab 2005 der Heizenergieverbrauch um 25 % gegenüber den Vorjahren reduziert werden.
Abb. 3 Heizenergieverbrauch (Erdgas) in kWh/a

Die gesetzlichen Vorlagen im Energiebereich, insbesondere der Kleinfeuerungsanlagenverordnung werden eingehalten; überprüft wird dies jährlich durch den Schornsteinfeger. Die Heizungsanlage wird mit Wartungsvertrag jährlich gewartet. Die Erdtanks für Öl wurden mit Prüfbescheinigung stillgelegt.
Abb. 4 Heizenergieverbrauchskennwert
Im
Wärmebereich gibt es im Bereich Kirche / Gemeindezentrum durch die durchgeführten
regelungstechnischen Einstellungen und Einweisungen an der Steuerung der
Pelletsheizung ab 2005 wieder sinkende Verbrauchswerte. Jedoch ohne bauliche
Maßnahmen sind nur noch geringe Einsparungsmöglichkeiten vorhanden (siehe
Umweltprogramm). Für den Kindergarten Beuscherweg wurde trotz der schlechten
Bausubstanz und der fehlenden Isolierung der Heizenergieverbrauch deutlich
reduziert. Weitere größere Einsparmöglichkeiten sind nicht mehr vorhanden. Das
Gebäude wird außerdem in 2009 aufgegeben, da der Kindergarten dann in das neue
Kinderhaus umzieht.
Strom
Der relative Stromverbrauch in der Kirchengemeinde ist durch die elektrischen Warmwasserboiler, der Küche, elektrische Lüftungsanlagen, elektrischen Verbrauchern im Büro und eine große Zahl an Beleuchtungskörpern und sonstigen elektrisch betriebenen Geräten ein Umweltfaktor.
Die Beleuchtung des Kirchenraumes erfolgt durch Energiesparlampen.
Abb. 5 Stromverbrauch in kWh/a

Der Stromverbrauch im Gemeindezentrum ist wider erwarten leicht angestiegen, seit dem letzten Betrachtungszeitraum um 6 Prozent. Die Ursache liegt darin, dass nach Heizungsumstellung in den ersten Jahren bei Ausfall der Heizung zwischenzeitlich mit Elektro-Heizkörpern geheizt wurde.
Dagegen
ist im Kindergarten ein Rückgang beim Stromverbrauch um 22 Prozent zu
verzeichnen. Maßgeblich dafür sind das Nutzerverhalten und die neuen Leuchtstoffröhren.
Solarstrom
Die Fotovoltaikanlage auf dem Kirchendach erzeugt seit 22. Mai 2001 umweltfreundlich Solarstrom, der in das öffentliche Netz eingespeist wird. Bis 31.12.2007 wurden störungsfrei 13.298 kWh gewonnen. 2007 betrug der Anteil am Gesamtstromverbrauch der Kirche 38 Prozent.
Abb. 6 Solarernte Kreuzäcker in kWh/a

Wasser - Gefahrstoffe - Abwasser
In der Kirchengemeinde wurden in den letzten Jahren wenig wassersparende Maßnahmen umgesetzt. Die Spartasten der Toilettenspülungen sind schon länger vorhanden. Die Matschanlage im Kindergarten wird nur sehr wenig benützt. Der Wasserverbrauch liegt recht günstig im Vergleich mit dem durchschnittlichen Haushaltsverbrauch in der BRD.
Abb. 7 Wasserverbrauch in Kubikmetern

Wassergefährdende Stoffe werden nicht in bedeutenden Mengen eingesetzt. Es wurde ein Gefahrstoffkataster angelegt, in das die mengenmäßig relevanten Reinigungsmittel aufgenommen wurden. Die Lagerung der Reinigungsmittel, sowie auch der – in geringem Umfang – von der Hausmeisterei benötigte umweltrelevanten
Stoffe erfolgt separat unter Beachtung der notwendigen Sicherheitsmaßnahmen. Reinigungsmittel werden nur in sehr geringen Mengen bei uns gelagert, so dass beim Auslaufen eines Behälters nichts ins Grundwasser gelangen kann.
Anlagen mit wassergefährdenden Stoffen werden nicht mehr betrieben. Das Öllager der Heizung, wurde stillgelegt.
Abwasser wird als Sanitärabwasser und Abwasser aus der Küche in die öffentliche Kanalisation eingeleitet.
Brandschutz
Brandschutzmaßnahmen wurden als Folge einer Brandschutzverhütungsschau auf aktuellen Stand gebracht. Einige der vorgeschrieben Maßnahmen sind durch die Gesamtkirchengemeinde zu regeln.
Papier
Der Papierverbrauch war in den letzten Jahren sehr stabil. Durch den zentralen Gemeindebrief ist der Papierverbrauch jedoch enorm angestiegen: Vorher 30.000 DIN A4 Seiten (158 kg) jetzt über 70.000 Seiten (359 kg). Dafür ist der Informationszugewinn gestiegen.
Die Umweltbelastung durch den Papierverbrauch kann erheblich reduziert werden, wenn Recyclingpapier anstatt von chlorfrei gebleichtem Papier benutzt wird.
Abb. 8 Papierverbrauch in kg

Durch Papierspenden für den Kindergarten ist der Papierverbrauch rückläufig.
Verkehr
Dienstfahrten werden zu 25 % mit dem PKW, 42 % mit öffentlichen Verkehrsmitteln und 33 % zu Fuß getätigt.
Abfall
Vorrang hat die
Abfallvermeidung. Alle Abfallarten: Papier, Biomüll, Gelber Sack, werden
recycelt bzw. weiterverwertet.
Der Anteil des Restmülls am
Gesamtmüll soll gesenkt werden. Dazu wurden seit Mai 2002 weitergehende Maßnahmen
in die Praxis umgesetzt. Es wurden mehr getrennte Sammelbehälter aufgestellt.
Pro Jahr fallen in Kirche und Gemeindezentrum an: ca. 1440 Liter Restmüll, 2160 Liter Biomüll und 2400 Liter Papier.
Batterien
und Leuchtstoffröhren werden an den Handel zurückgegeben. Die leeren Toner
werden der UmweltAG zur Wiederbefüllung übergeben. Darüber hinaus sind keine
überwachungsbedürftigen oder besonders überwachungsbedürftigen Abfälle zu
entsorgen.
Lärm
Lärm ist nicht von Bedeutung. Der Stundenschlag der Glocke ist in den Nachtstunden abgeschaltet.
Bewertung der
Umweltbelastungen
Die CO2-Emissionen werden als Indikator zur Bewertung der Umweltauswirkungen im Energiebereich gewählt, da CO2 als Leitgas zur Beschreibung der Klimaschädlichkeit gilt. Ziel ist es, durch eine Verringerung des Wärmeenergie- und Stromverbrauchs sowie des verkehrsbedingten Energiebedarfs zukünftig auch einen geringeren Beitrag zur Erwärmung der Erdatmosphäre mit all ihren zu erwartenden negativen Folgeerscheinungen zu leisten.
Insgesamt sind die CO2-Emissionen fallend.
Wärmeenergie und Strom haben den größten Anteil an den CO2-Emissionen. Hier wurde mit dem Bau einer neuen Heizungsanlage mit Fenster- und Türenerneuerung und der Anschaffung neuer Energiesparlampen sowie verhaltensverändernder Maßnahmen eine wesentlich verbesserte Situation geschaffen.
Abb. 9 Kohlenstoffdioxid-Emissionen

Die CO2-Emissionen konnten gegenüber dem Zeitraum vor Einführung des Umweltmanagementsystems in der Kirche um 74 Prozent und im Kindergarten um 41 Prozent reduziert werden. Diese starke Verminderung von Treibhausgasen um 39 Tonnen CO2 führt zu einer deutlichen Entlastung unseres Klimas. Das ist ein toller Erfolg unseres Umwelthandelns.

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Ziel |
Maßnahme
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Zuständig |
Termin |
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Minimierung des Energieverbrauchs Ressourcenschonung Verringerung schädlicher Emissionen, Reduzierung von
Treibhausgasen
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Heizenergieverbrauch
des Gemeindezentrums stabilisieren auf das reduzierte Niveau der Vorjahre: ·
durch
Optimierung der Heizungsregelung und
Steuerung (Ziel: Beschluss KGR Temperatur im Kirchenraum max. 18°C) ·
Schulungsangebot
an Mitglieder des KGR über die Steuerung der Kirchenheizung und Steuerung der
Gemeinderäume ·
Isolierung
der Außenwände und der Decken (in mittelfristige Finanzplanung ab 2010
aufnehmen) ·
Umwelt-
und Klimaschutz in Kindertageseinrichtungen/Energie-Einspar-Beteiligungsprojekt
für Kindertagesstätten (Projekt „Fifty-Fifty“) |
KGR; Bauausschuss KGR; Bauausschuss KGR; Bauausschuss Umweltteam KGR; Bauausschuss
|
2008-2011 |
|
Praktische
Maßnahmen: ·
während
der Heizperiode abends die Rollläden schließen ·
während
der Heizperiode auf Raumgröße achten |
Nutzer der Räume Nutzer der Räume |
laufend laufend |
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Stromverbrauch
senken (5% gegenüber Mittelwert Vorjahre): ·
Geräte nach
Gebrauch abschalten ·
bei
Tageslicht Beleuchtung ausschalten ·
PC-Energiesparmodus
installieren und laufend nutzen (Monitor bei 15 min, PC bei 30 min Pause
abschalten) |
Umweltteam Alle Mitarbeitenden Alle Mitarbeitenden Alle PC-Nutzer |
laufend |
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Energiesparlampen
im Gemeindezentrum: ·
Ersetzen der
vorhanden Glühbirnen, wo es sinnvoll ist, durch Energiesparlampen |
Umweltteam |
2008 |
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Einsatz
regenerativer Energien: ·
Neue
Fotovoltaikanlage auf Kinderhaus |
Umweltteam |
2008 |
|
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Ressourcenschonung |
Frischwassereinsparung: ·
Regenwassernutzung
zur Gartenbewässerung Flaschenkorken für
Recycling sammeln |
Nutzer des Gartens Umweltteam |
laufend laufend |
|
Senkung
des Abfallaufkommens |
Papierverbrauch
senken (5% gegenüber Mittelwert Vorjahre): ·
Papier
sparen und Recycling-Papier verwenden ·
zur
Kommunikation verstärkt E-Mail verwenden ·
weniger und
doppelseitig kopieren, ·
Rückseiten
von bedrucktem Papier für Notizen und Entwürfe verwenden, ·
Wiederverwendung gebrauchter A-4 Umschläge Umweltfreundliche
Putzmittel verwenden |
Umweltteam Alle Mitarbeitenden |
laufend |
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Ausweitung der
Abfalltrennung: ·
Nutzung der
Müllsortiergefäße im Gemeinderaum, Jugendraum und Küche ·
Abfälle
getrennt sammeln (Gelber Sack, Papiertonne, Biotonne, Restmülltonne) |
Umweltteam Alle Mitarbeitenden
und Raumnutzer |
laufend |
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Hebung
des Umweltbewusstseins |
Umweltkommunikation
fördern, Wissen, Motivation und Handlungsbereitschaft steigern zur Verbesserung
der Umweltleistung: ·
Umwelt-Infotafel
pflegen ·
Im
Gemeindebrief und Homepage Umweltziele/-programm darstellen ·
In
Mitarbeiterversammlung Umweltangelegenheiten kommunizieren ·
Einladungen
zur Teilnahme am Umweltaudit |
Umweltteam |
laufend |
|
Vorbild
für andere extern und intern |
Zusammenarbeit
mit anderen Gruppen: ·
Bezirklicher
Arbeitskreis Umwelt ·
Energie-Initative
Kirchberg e.V./ Klimabündnis ·
Erfahrungsaustausch
mit anderen Kirchengemeinden ·
Beteiligung
am Projekt „Onlinekarte erneuerbare Energien vor Ort“ des UmwMin B-W |
Umweltteam,
KGR |
laufend |
|
Gerechtigkeit
in der Verteilung der Güter |
Durch eigenes Handeln mitwirken an einer gerechteren Verteilung der Güter: ·
Schöpfungsgottesdienst ·
Bei
Gemeindeveranstaltungen Tansfair-Produkte verwenden ·
Unterstützung
von Aktion Brot für die Welt, MuT (Mitmachen und Teilen) und vergleichbaren
Projekten (Orangenverkauf aus biologischem Anbau) ·
Kein
Altarschmuck aus fragwürdigen Quellen (z.B. pestizidbelastete Blumen) ·
Verzicht
auf Produkte aus Kinderhand (fairer Handel) ·
Einrichten
eines Verkaufsstandes mit Transfair-Produkten im Foyer des Gemeindezentrums
zur Marktzeit des Kreuzäckermarktes |
Gottesdienstteam Alle
Mitarbeitenden Umweltteam |
Laufend 1x
im Monat |




Holzpellets - unser umweltfreundlicher Brennstoff
im Gemeindezentrum Kreuzäcker seit 2004

Die
Zeit seit der ersten Zertifizierung im Jahr 2002 und der Revalidierung im Jahr
2005 stand schwerpunktmäßig im Zeichen der Energieeinsparung und Umstellung auf
regenerative Energien. Durch wichtige Reparaturen im Kindergarten und gezielte
Schulung der Mitarbeiterinnen konnten deutliche Energieeinsparungen erzielt
werden. Die entscheidende Maßnahme bestand jedoch in der Umstellung unserer
Heizungsanlage von Öl auf Holzpellets, was mit beträchtlichen Umbauten und Renovierungsarbeiten
am gesamten Gemeindezentrum verbunden war. Hier gebührt besonderer Dank unserer
Mesnerin Frau Pitter, die an vorderster Front mit den Tücken der neuen Heizung
zu kämpfen hatte. Leider tauchten bei unserer Anlage fast alle Fehler auf, die denkbar
waren, und so erforderte diese Maßnahme bei allen Beteiligten viel Nervenkraft.
Herr Georg Schuch, der als
verantwortlicher Architekt die Umbaumaßnahmen plante und leitete, weiß ein
besonderes Lied davon zu singen, zumal sich auch die vorbereitenden
Verhandlungen mit dem Oberkirchenrat als langwierig, aufreibend und nicht in
allen Punkten befriedigend gestalteten. So war es nicht möglich, die Isolierung
der Außenhaut unseres Gemeindezentrums durchzusetzen. Lediglich die Erneuerung
der Fenster der Gemeinderäume konnte erreicht werden. Umso dankbarer ist unsere
Kirchengemeinde, dass Herr Schuch diese Aufgabe mit großer Hartnäckigkeit und Umsicht
unbeirrbar und erfolgreich zum Abschluss gebracht hat. Ohne ihn hätten wir die
Sache wohl kaum gepackt.
Dank
seiner geschickten Planung war es nach Abschluss der Arbeiten doch noch
möglich, auch das große Fenster im Chorraum der Kirche zu erneuern, was ein weiteres
Energieeinsparpotential beinhaltet.
So
können wir dankbar feststellen, dass wir im Wesentlichen die gesteckten Ziele
erreicht haben. Sogar die Regenwassernutzung im Pfarrgarten ist realisiert worden.
Wir
haben auch im kommunikativen Bereich einiges unternommen. Werner Schweinzer hat
interessierten Menschen aus unserer und anderen Gemeinden die neue
Heizungsanlage gezeigt und auch die Idee der Fotovoltaik engagiert ins Land
getragen. In unseren Schöpfungsgottesdiensten und Gemeindefesten haben wir die
Umweltthematik vertieft und den Gemeindegliedern nahe gebracht. Nachdem die aufwändigsten
Ziele nun erreicht worden sind, beginnt die Kleinarbeit, die darin besteht mit
noch mehr Nachdruck den Umweltgedanken zu kommunizieren, sowohl nach innen als
auch nach außen.
Es
wird nicht ganz einfach sein, die Begeisterung wach zu halten, nachdem die
deutlich sichtbaren Maßnahmen nun abgeschlossen sind. Trotzdem sieht es der
Kirchengemeinderat weiterhin als wichtige Aufgabe an, den eingeschlagenen Weg
weiter zu verfolgen.
Termin der nächsten
Umwelterklärung
Der
Termin für die Vorlage der nächsten Umwelterklärung bei einem zugelassenen
Umweltgutachter ist spätestens der 28.07.2011. Eine vereinfachte jährliche
Umwelterklärung ist nicht erforderlich, wenn nicht zwischenzeitlich wesentliche
Änderungen in der Kirchengemeinde Kreuzäcker eintreten.

Evangelische
Kirchengemeinde
Kreuzäcker Schwäbisch Hall
Pfarrerin Ingeborg Ziegler
Schenkenseestr. 25
74523 Schwäbisch Hall
Telefon: 07 91/4 18 50
Telefax: 07 91/93 81 66
Email: kreuzaeckerkirche.sha@t-online.de
Homepage:
http://www.kreuzaeckerkirche.de/
Impressum
Herausgeber:
Evangelische
Kirchengemeinde
Kreuzäcker Schwäbisch Hall
Verantwortlich:
Werner Schweinzer, Umweltmanagementbeauftragter
Telefon: 07 91/4 87 87
Email: werner.schweinzer@t-online.de


Gültigkeitserklärung
Die
Evangelische Kirchengemeinde Kreuzäcker Schwäbisch Hall
hat eine Umweltpolitik festgelegt, ein Umweltmanagementsystem aufgebaut
und aufrecht erhalten, ein Umweltprogramm aufgestellt, Umweltbetriebsprüfungen
durchgeführt sowie eine Umwelterklärung erstellt.
Für
die zugelassene Umweltgutachterorganisation hat Herr Georg Hartmann festgestellt,
dass
•
die
Umweltpolitik, das Umweltmanagementsystem, das Umweltprogramm, die Methodik der
Umweltprüfung und die Maßnahmen der Umweltbetriebsprüfung sowie die Umwelterklärung
den Vorgaben der „Verordnung (EG) Nr. 761/2001 des Europäischen Parlaments und
des Rates über die freiwillige Beteiligung von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem
für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung (EMAS)“ in der Fassung
vom 03.02.2006 gerecht werden und
•
die Angaben in
der Umwelterklärung 2008 zuverlässig sind und alle wichtigen Umweltfragen, die
für die Organisation von Bedeutung sind, in angemessener Weise berücksichtigt
werden.
Diese
Feststellung beruht auf Einsicht in relevante Unterlagen, Rundgängen vor Ort
und auf Interviews mit Gemeindemitgliedern.
Hiermit
wird die Umwelterklärung 2008 für gültig
erklärt.
Schwäbisch Hall, den
Deloitte Cert
Umweltgutachter GmbH
DE-V-0268
Georg Hartmann
Umweltgutachter